Eindämmung der mit Tabak verbundenen Risiken: Plädoyer der Frankophonie für fundierte Diskussion über wissenschaftlich belegte Tatsachen
GENF–(BUSINESS WIRE)–Im Rahmen der 2. Ausgabe des Forums der Frankophonie zum Thema Nikotin, das in Genf auf Initiative von Norbert Neuvy, Mitbegründer der Informationsplattform Nicotine World, organisiert wurde, versammelten sich heute Vormittag Ärzte, Forscher, öffentliche Entscheidungsträger, Handlungsträger und Journalisten aus diversen französischsprachigen Ländern. Diese Zusammenkunft ermöglichte einen französischsprachigen Raum mit einer auf ein klares Ziel ausgerichteten Struktur: verstärkte Bekämpfung des Tabakkonsums durch transparente und fest in der naturwissenschaftlichen Forschung verankerte Diskussionen.
Am Rande der Veranstaltungen „Mois sans tabac“ und COP11 des Rahmenübereinkommens der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Eindämmung des Tabakkonsums (FCTC) reagiert das Forum auf einen internationalen Kontext, der von Diskussionen über die Rolle von Nikotinprodukten und die eigentliche Definition der Eindämmung der Risiken geprägt ist.
Dialog französischsprachiger Experten zur Klärung der Hauptpunkte dieser Debatte
Zu den Teilnehmern des Meinungs- und Wissensaustauschs gehörten:
- Dr. Gaétan Barrette, ehemaliger Gesundheitsminister von Québec
- Prof. Jean-François Etter, schweizerischer Forscher im Bereich des öffentlichen Gesundheitswesens
- Dr. Hervé Tarragano, Oralchirurg, Tabakologe
- Dr. Maryleine Kemme Kemme, Suchtmedizinerin, Vorsitzende der Ärzteschaft im Kamerun
- Norbert Neuvy, ehemaliger Raucher und Mitbegründer der kostenlosen Informationsplattform Nicotine World
Dringende Rücksetzung der wissenschaftlichen Basis im Zentrum von Entscheidungen und erneuter Fokus auf die Mission
Prof. Jean-François Etter, Fachmann im Bereich der öffentlichen Gesundheit, präsentierte eine scharfe Analyse der Dokumente, die im Vorfeld von COP11 veröffentlicht wurden, und zeigte Ungereimtheiten auf, die der Debatte schaden:
- Das FCTC solle die von Rauchtabakkonsum verursachten Krankheiten reduzieren;
- In den Unterlagen beziehe sich der Begriff der Nikotinabhängigkeit insbesondere auf eine Erkrankung, die Rauchende betrifft und darum behandlungsbedürftig ist;
- Die aktuell bestehende Verwirrung zwischen Nikotinkonsum und Abhängigkeit laufe Gefahr, die Tabakkonsumbekämpfung auf nicht brennbare Produkte auszudehnen mit der paradoxen Auswirkung , dass Zigaretten weiterhin einerseits das am leichtesten zugängliche Produkt und andererseits auch das schädlichste sind;
- Bestimmte Darlegungen führten eher zu einer Diskreditierung der Eindämmung von Risiken, während diese doch ausdrücklich in der Definition der Bekämpfung von Tabak im TCFC genannt sei („Eindämmung der schädlichen Auswirkungen“).
Er unterstrich außerdem die Notwendigkeit einer transparenteren und vielseitigeren Diskussion in den internationalen Gremien in der Auffassung, dass eine wissenschaftlich fundierte Diskussion die Glaubwürdigkeit und Wirksamkeit der öffentlichen politischen Maßnahmen beeinflusse.
Für einen realistischen Ansatz zur Tabakentwöhnung und auf wissenschaftlich belegten Tatsachen beruhende politische Maßnahmen
Der Austausch machte insbesondere folgende Punkte deutlich:
- Unterschiedliche Situationen des Rauchens in den französischsprachigen Ländern und mitunter divergierende diesbezügliche politische Maßnahmen, z. B. pragmatische Ansätze (Kanada, Vereinigtes Königreich) und restriktiveres Vorgehen (Frankreich)
- Fehlende Schulung des Pflegepersonals, 80 % geben an, nicht über die Eindämmung der Risiken informiert zu sein
- Sehr unklares Verständnis in der Öffentlichkeit: 7 von 10 Rauchenden in Frankreich meinen, dass Vapes ebenso schädlich seien wie Zigaretten
- Bedeutende Ungleichheiten beim Zugang zu sicheren Alternativen
Doch neben der Tatsachenfeststellung verwiesen die Fachleute auch auf folgende Notwendigkeiten:
- „Die Mobilisierung der Menschen muss mit Vorschriften und Präventionsmaßnahmen einhergehen“, um den Zigarettenkonsum zu verringern (Dr. Gaétan Barrette)
- „Modernisierung des Zugangs zu Nikotinersatzprodukten und Aufklärung zur Rolle der jeweiligen Produkte“ im Rahmen einer stimmigen Strategie der öffentlichen Gesundheitspolitik mit kohärenten Vorschriften (Dr. Hervé Tarragano)
- Verbesserung der Unterstützung der Rauchenden „durch Integration der psychologischen Aspekte des Rauchens „und eine bessere“ Unterscheidung zwischen Konsum und Abhängigkeit“ (Dr. Maryleine Kemme Kemme)
- Die Tabaklobby sollte nicht mit jeder Initiative zur Diskussion des Nikotins in Verbindung gebracht werden – „nicht jeder Schritt ist gleich eine Verschwörung“ (Dr. Gaétan Barrette)
Fazit und Fahrplan für die Zukunft: Gemeinsamer Aufruf zu einer dauerhaften und auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhenden Zusammenarbeit
Die Teilnehmer beendeten den Vormittag mit der Feststellung, dass weiterer Dialog ebenso notwendig sei wie Fortbildung und Austausch wissenschaftlicher Ergebnisse, um die Rauchenden besser zu informieren und zu unterstützen und die öffentlichen Gesundheitsleitlinien in die richtige Richtung zu lenken.
Die Delegierten erklärten einstimmig: Der Erfolg der Tabakkonsumbekämpfung beruht auf pragmatischen Ansätzen, Prävention und kontinuierlicher Abstimmung der Maßnahmen zur Bekämpfung des Tabakkonsums, d. h. der Eindämmung der mit dem Rauchen verbundenen Risiken, und im Bereich der öffentlichen Gesundheit.
„Da der Kampf gegen den Tabak einen kollektiven und wissenschaftlichen Ansatz erfordert, haben wir hier Experten aus unterschiedlichen Bereichen in einem offenen und strengen Forum zusammengebracht. Die verschiedenen Beiträge unserer französischsprachigen Kollegen haben gezeigt, dass der Kampf gegen den Tabak auch andere Reaktionen hervorrufen kann, als die derzeit in Frankreich vorherrschenden, nämlich Sanktionen und Verbote. Diese Dynamik bringt eine Botschaft der Hoffnung mit und ermutigt uns, unsere Arbeit mit einer weiteren Ausgabe des Forums fortzusetzen.“ Norbert Neuvy, Mitbegründer von Nicotine World und Initiator des Forums.
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