Der deutsche Mittelstand muss vor allem Herausforderungen in den globalen Lieferketten und den anhaltenden Arbeitskräftemangel meistern. Das zeigt das Ergebnis der zweiten jährlichen J.P. Morgan-Umfrage

Mittelständische Unternehmen sehen sich mit deutlich gestiegenen Planungsunsicherheiten und geopolitischen Spannungen konfrontiert

FRANKFURT–(BUSINESS WIRE)–Die überwiegenden Mehrheit (95 %) der befragten Entscheidungsträger des deutschen Mittelstands erwarten Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf ihr Unternehmen für mindestens die nächsten 6 Monate. Dies entspricht einen Anstieg um 14 %-Punkte gegenüber dem März, wobei steigende Energiepreise (laut 50 % der Befragten), anziehende Rohstoffpreise (47 %) und eine höhere Inflation (38 %) als wichtigste Themen genannt werden, so die zweite jährliche Studie von J.P. Morgan mit dem Titel, Ausblick der Unternehmensführer in Deutschland, die heute veröffentlicht wurde.


„Es überrascht nicht, dass die Unternehmer Auswirkungen des Krieges erwarten, aber wir denken, dass der Mittelstand über eine besondere Widerstandsfähigkeit verfügt und zudem schnell wieder in den Wachstumsmodus wechseln wird, sobald die Unsicherheiten überwunden sind „, so Bernhard Brinker, Leiter Commercial Banking, J.P. Morgan DACH Region.

Wie J. P. Morgan ermittelte, sind die Unsicherheiten im Hinblick auf die kommenden Monate gravierend. Dies ergibt sich aus der Umfrage unter 240 Führungskräften deutscher mittelständischer Unternehmen im März 2022 und auch einer zweiten Befragung im Mai 2022, um dem veränderten geopolitischen und makroökonomischen Umfeld gerecht zu werden. In der Tat nennen fast sechs von zehn (58 %) Entscheidungsträgern im Mittelstand höhere Kosten als ihre größte aktuelle Herausforderung. Angesichts der steigenden Energiepreise, die als größte Sorge und als bedeutendste wirtschaftliche Auswirkung des Krieges (50 %) für das kommende Jahr genannt wurden, fordern Führungskräfte von der deutschen Regierung in den nächsten 12 Monaten insbesondere die Senkung der Energiepreise (54 %) sowie Investitionen in die Infrastruktur (39 %).

„Auch wenn das wirtschaftliche Umfeld auf absehbare Zeit unsicher erscheint, so sehen wir einen starken Mittelstand, der seine Geschäftsaktivitäten weiter international ausbauen wird,“ so Stefan Povaly, Leiter von J.P. Morgan Deutschland.

Geschäftsumfeld und Wachstum

Anhaltende Lieferkettenprobleme wurden ebenfalls als wichtige Auswirkung des Krieges genannt. So werden die deutschen Unternehmen, nach den jüngsten Daten, voraussichtlich ihre Preise für Waren und Dienstleistungen im Jahresverlauf weiter erhöhen werden (39 %).

Trotz der Herausforderungen sind die Entscheidungsträger des Mittelstands weiterhin davon überzeugt, dass sie sich behaupten werden, und so erwarten acht von zehn (83 %) mittelständischen Führungskräften für das kommende Jahr Wachstum, sowohl in Bezug auf Umsatz/Absatz (78 %) als auch den Gewinn (70 %).

Mit Kreativität gegen den Arbeitskräftemangel

Während sich der Mittelstand nach der Pandemie wieder erholt hat, wurde die Herausforderung, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden und zu halten wieder deutlich relevanter. Der aktuelle Arbeitskräftemangel verlangt von den derzeitigen Mitarbeitern Mehrarbeit (so 41 % der Befragten), oder die Arbeitgeber mussten sogar Ihre Kapazitäten entsprechend durch Arbeitszeitanpassungen (bei 37 %) reduzieren.

Aufgrund des Arbeitskräftemangels dauern Stellenbesetzungen länger (38 %), Investitionen in Aus- und Weiterbildung steigen (38 %), erfahrene Mitarbeiter werden durch Zugeständnisse gehalten (36 %) und auch weniger qualifizierte Bewerber werden eingestellt (33 %).

Mit folgenden Gegenmaßnahmen versucht der Mittelstand dem Arbeitskräftemangel zu begegnen und für Mitarbeiter ein attraktiver Arbeitgeber zu bleiben:

  • Flexible Arbeitszeiten (48 %)
  • Höhere Zusatzleistungen (45 %)
  • Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten (40 %)
  • Höhere Löhne und Gehälter (34 %)

Proaktive Nachfolgeplanung

Die mittelständischen Entscheidungsträger bereiten sich auf die Zukunft ihrer Unternehmen vor: Mehr als zwei Drittel planen eine vollständige (34 %) oder teilweise (35 %) Übertragung ihres Unternehmens auf einen neuen Eigentümer (ein Anstieg von 4 %-Punkten bzw. 2 %-Punkten gegenüber dem Vorjahr), und fast die Hälfte (46 %) der Befragten geht von einem solchen Eigentumsübergang in den nächsten zwei Jahren aus.

Dabei planen mehr als die Hälfte der Entscheidungsträger (56%) eine Unternehmensübertragung innerhalb der Eigentümerfamilie: Erbschaft (23 %), Verkauf (13 %) oder durch Schenkung (20 %).

Weitere Informationen zur Umfrage mit dem Titel Ausblick der Unternehmensführer in Deutschland 2022 erhalten Sie unter www.jpmorgan.com/businessleadersoutlook-germany.

Befragungsmethode

Der Ausblick der Unternehmensführer in Deutschland von J.P. Morgan basiert auf Online-Umfragen zwischen dem 10. und dem 28. März 2022, sowie einer Aktualisierung zwischen dem 9. Mai und dem 14. Mai 2022. Insgesamt nahmen 242 (im März) bzw. 244 (im Mai) mittelständische Entscheidungsträger (CEOs, CFOs und Eigentümer) aus deutschen mittelständischen Unternehmen mit einem Jahresumsatz zwischen 20 Mio. und 2 Mrd. EUR aus verschiedenen Branchen an der Umfrage teil. Die Ergebnisse liegen innerhalb der statistischen Parameter für die Gültigkeit, und die Fehlerquote beträgt +/- 6,3 % bei einem Konfidenzniveau von 95 %.

Informationen zu JPMorgan Chase

JPMorgan Chase & Co. (NYSE: JPM) ist ein führendes und global tätiges Finanzdienstleistungsunternehmen mit Sitz in den USA. JPMorgan Chase verfügte zum 31.03.2022 über eine Bilanzsumme von 4 Billionen USD und ein Eigenkapital von 285,9 Mrd. USD. Das Unternehmen ist u.a. führend in den Bereichen Investmentbanking, Commercial Banking, und Asset Management. Unter den Marken J.P. Morgan und Chase betreut die Firma Millionen von Kunden in den USA und viele der weltweit bekanntesten Firmen-, institutionellen und staatlichen Kunden. Weitere Informationen über JPMorgan Chase & Co. sind hier verfügbar: www.jpmorganchase.com.

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