- Nach Prüfung der Sicherheits- und Wirksamkeitsdaten der klinischen Phase-1/2-Studie RESKUE erhält FBX-101 von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) den Status eines vorrangigen Arzneimittels (PRIME)
- Der PRIME-Status wird für Wirkstoffkandidaten vergeben, die einen großen therapeutischen Vorteil gegenüber bestehenden Behandlungsoptionen bieten oder Patienten ohne Behandlungsoptionen helfen
COLUMBUS, Ohio, USA–(BUSINESS WIRE)–Forge Biologics, ein Unternehmen mit Schwerpunkt auf der Entwicklung und Herstellung von Gentherapien, teilte heute mit, dass die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) dem führenden AAV-Kandidaten und neuartigen Gentherapeutikum FBX-101 von Forge zur Behandlung von Patienten mit Morbus Krabbe den Status eines vorrangigen Arzneimittels (PRIME) erteilt hat.
Der PRIME-Status der EMA bietet Entwicklern von vielversprechenden Arzneimitteln eine frühzeitige und proaktive Unterstützung, um den Entwicklungsprozess zu beschleunigen und die Arzneimittel schneller für Patienten verfügbar zu machen. Ziel ist es, Patienten so früh wie möglich Zugang zu neuen innovativen Therapien zu verschaffen, die nachweislich das Potenzial mitbringen, Patienten mit ungedecktem medizinischem Bedarf zu behandeln.
„Wir danken der EMA für die Anerkennung von FBX-101 als ein potenziell transformatives Medikament für Patienten mit dieser lebensbedrohlichen und verheerenden Erkrankung“, berichtet Christopher Shilling, Senior Vice President of Regulatory Affairs and Quality bei Forge. „Im Rahmen der verstärkten Zusammenarbeit mit der EMA, die der PRIME-Status ermöglicht, werden wir die Entwicklung von FBX-101 als weltweit führende Gentherapie für Patienten mit Morbus Krabbe vorantreiben und beschleunigen.“
Die Entscheidung der EMA basiert auf positiven Sicherheits- und Wirksamkeitsdaten aus der laufenden Phase-1/2-Studie RESKUE. Diese positiven klinischen Daten wurden von Maria Escolar, M.D., Chief Medical Officer bei Forge, auf dem jährlichen Symposium der Society for the Study of Inborn Errors of Metabolism (SSIEM) im August 2022 vorgestellt und im Oktober auf dem 29. Kongress der European Society of Gene & Cell Therapy (ESGCT) aktualisiert. Die Ergebnisse zeigen, dass die systemische Verabreichung von FBX-101 im Anschluss an eine hämatopoetischen Stammzelltransplantation (HSCT) bei Krabbe-Patienten sicher und gut verträglich ist. Die Patienten in der Kohorte mit niedriger Dosierung zeigten eine Wiederherstellung der GALC-Enzymaktivität, einen Rückgang des Psychosins, vielversprechende Anzeichen einer normalen Myelinisierung der weißen Hirnsubstanz sowie eine verbesserte motorische Entwicklung im Vergleich zu unbehandelten Krabbe-Patienten oder Patienten, die nur mit HSCT behandelt wurden.
Die klinischen Daten untermauern die präklinischen Beobachtungen, dass dieser gentherapeutische Ansatz nach der HSCT-Infusion viele der immunologischen Probleme verringert, die zuvor bei der systemischen AAV-Genverabreichung beobachtet wurden, und ein sichereres Umfeld für den Genaustausch schaffen kann. Die Ergebnisse bestätigen auch diesen neuartigen Ansatz zur Erweiterung von Genaustauschstrategien bei Stoffwechselkrankheiten, für die eine HSCT in Betracht kommt.
Über Morbus Krabbe
Morbus Krabbe ist eine seltene, neurodegenerative Erkrankung, die in den USA etwa 1 bis 2,5 von 100.000 Menschen betrifft. Morbus Krabbe wird durch autosomal rezessive Mutationen im Galactocerebrosidase-Gen (GALC) verursacht. Dieses Enzym ist für den Abbau bestimmter Arten von Sphingolipiden wie Psychosin verantwortlich, die mit der Myelinisierung des Nervensystems im Zusammenhang stehen. Ohne funktionsfähiges GALC reichert sich Psychosin in toxischen Mengen in den Zellen an, insbesondere in den Zellen, die die Nerven im Gehirn und im peripheren Nervensystem isolieren, wodurch es zu einer schnellen Demyelinisierung kommt. Morbus Krabbe äußert sich zunächst in Form von Reizbarkeit, Entwicklungsverzögerungen und fortschreitender Muskelschwäche. Die Symptome gehen schnell in Schluck- und Atembeschwerden, sich verschlechternde Entwicklungsverzögerungen sowie in Seh- und Hörverlust über. Die infantile Krabbe-Krankheit (Alter 0 bis 12 Monate bei Krankheitsausbruch) führt bei Patienten ohne Behandlung in der Regel im Alter von zwei Jahren zum Tod. Patienten, die an der spätinfantilen Krabbe-Krankheit erkranken (Alter 12 bis 36 Monate bei Krankheitsausbruch) sterben in der Regel bis zum Alter von sechs Jahren. Die derzeitige Standardbehandlung, die hämatopoetische Stammzelltransplantation (HSZT), stabilisiert nachweislich den kognitiven Verfall und verbessert die langfristigen neurologischen Ergebnisse in erheblichem Maße, wenn sie vor dem Auftreten der Symptome erfolgt. Die HSZT korrigiert jedoch nicht die periphere Neuropathie, die mit zunehmendem Alter des Patienten fortschreitet und zum Verlust der grobmotorischen Fähigkeiten und schließlich zum Tod führt. Eine frühzeitige Diagnose, bevor signifikante neurologische Schäden auftreten, ist der Schlüssel zur Behandlung von Patienten, die an Morbus Krabbe leiden. Derzeit führen zehn US-Bundesstaaten ein Neugeborenen-Screening auf Morbus Krabbe durch. Säuglinge, bei denen das Screening positiv ausfällt, also eine unzureichende GALC-Aktivität festgestellt wird, werden einer Psychosin- und Mutationsanalyse unterzogen, um die Diagnose zu bestätigen und den Ausbruch der Krankheit zu prognostizieren.
Über FBX-101
FBX-101 wurde zur Behandlung von Kindern mit Morbus Krabbe entwickelt. FBX-101 ist eine adeno-assoziierte virale Gentherapie des Serotyps rh10 (AAVrh10), die im Anschluss an eine HSCT-Infusion intravenös verabreicht wird. Der Vektor überträgt eine funktionale Kopie des GALC-Gens an Zellen des zentralen und peripheren Nervensystems. FBX-101 korrigiert nachweislich die mit Krabbe assoziierte, zentrale und periphere Neuropathie, verbessert die Grobmotorik und bewirkt eine signifikante Verlängerung der Lebenserwartung in Tiermodellen. Dieser Ansatz besitzt das Potenzial, einige der immunologischen Sicherheitsprobleme zu überwinden, die bei herkömmlichen AAV-Gentherapien aufgetreten sind, und die Dauer des Gentransfers zu verlängern.
Über die RESKUE-Studie
RESKUE ist eine klinische Studie der Phase 1/2 zur Untersuchung der Sicherheit und Wirksamkeit von FBX-101 bei Patienten mit Morbus Krabbe im Kindesalter. Es handelt sich um eine unverblindete, nicht randomisierte Dosiseskalationsstudie von intravenös verabreichtem AAVrh10 nach einer HSCT-Infusion, bei der die Probanden eine standardmäßige hämatopoetische Zelltransplantation für Morbus Krabbe erhalten, gefolgt von einer einmaligen Infusion eines Gentherapieprodukts auf der Basis eines adeno-assoziierten Virus. Als Kontrollgruppe wird eine große Zahl von Probanden mit natürlichem Krankheitsverlauf herangezogen. Weitere Informationen über die RESKUE-Studie finden Sie online unter https://www.clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT04693598.
Über Forge Biologics
Forge Biologics ist ein hybrides Auftragsherstellungs- und Entwicklungsunternehmen mit Spezialisierung auf Gentherapien in der klinischen Phase. Forge hat sich dem Ziel verschrieben, den Zugang zu lebensverändernden Gentherapien zu verbessern und die Umsetzung von der Idee zur Behandlung zu unterstützen. Die 200.000 Quadratfuß große Anlage von Forge nutzt 20 cGMP-Suites in Columbus, US-Bundesstaat Ohio, „The Hearth“, als Hauptsitz des Unternehmens. The Hearth ist eine maßgeschneiderte cGMP-Anlage für die AAV-Herstellung und unterstützt skalierbare, End-to-End-Produktionsdienstleistungen. Das Angebot umfasst die Prozess- und Analyseentwicklung, die Herstellung von Plasmid-DNA, die Herstellung von viralen Vektoren, die Endabfüllung sowie Beratungsdienstleistungen zu regulatorischen Fragen, um Gentherapieprogramme von der präklinischen bis zur klinischen und kommerziellen Phase zu beschleunigen. Forge verfolgt einen Ansatz, bei dem der Patient im Mittelpunkt steht, und strebt an, die Entwicklungszeiten dieser transformativen Medikamente für diejenigen zu verkürzen, die sie am dringendsten benötigen. Weitere Informationen unter www.forgebiologics.com.
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