Partnerschaft zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten startet europäisches Chapter

Antimikrobielle Resistenz wird zum nächsten Notfall für die öffentliche Gesundheit

BRÜSSEL–(BUSINESS WIRE)–Infektionen aufgrund antimikrobieller Resistenzen (AMR) sind eine erhebliche Bedrohung für das moderne Gesundheitswesen und die öffentliche Gesundheit. In Europa sterben jedes Jahr schätzungsweisee 33.000 Menschen an den Folgen einer Infektion durch antibiotikaresistente Bakterien.1 Die COVID-19-Krise hat die kritische Bedeutung der Behandlungen für Infektionskrankheiten verstärkt, da viele Todesfälle und schwere Fälle nicht nur mit Viren in Verbindung stehen, sondern auch durch sekundäre bakterielle Infektionen verkompliziert werden.

AMR ist eine Bedrohung für uns alle, besonders für Menschen mit chronischen Erkrankungen. Ohne wirksame Antibiotika stehen den Patienten nicht nur Behandlungen für schwere Infektionen nicht mehr zur Verfügung, sondern sie sind auch erheblich erhöhten Risiken durch viele medizinische Behandlungen ausgesetzt, die eine wirksame Prävention und Behandlung von Infektionen voraussetzen. Wenn nichts unternommen wird, könnten arzneimittelresistente Keime bis 2050 jedes Jahr 10 Millionen Todesfälle verursachen und der Wirtschaft so katastrophale Schäden zufügen wie die globale Finanzkrise 2008-2009. Bis 2030 könnten Antibiotikaresistenzen bis zu 24 Millionen Menschen in extreme Armut treiben.

Die Partnerschaft zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten wird in der EU ins Leben gerufen, um diese Krise zu verhindern. Das Ziel der Partnership to Fight Infectious Disease EU (PFID) ist die Erforschung und Weiterentwicklung von Lösungen zur Bekämpfung der wachsenden Bedrohung durch AMR. Die PFID gibt es derzeit in den Vereinigten Staaten und Japan und in der EU wird sie gerade eingeführt. Die PFID ist eine gemeinnützige Gruppe von Patienten, Anbietern, Community-Organisationen, akademischen Forschern, Unternehmens- und Arbeitsgemeinschaften sowie Experten für Infektionskrankheiten, die daran arbeiten, das Bewusstsein für die Bedrohungen durch Infektionskrankheiten zu schärfen. Dr. Ishii, Professor am Institute of Medical Science der Universität von Tokio, „begrüßt die Einrichtung des PFID-Chapters in Europa. Infektionskrankheiten und antimikrobielle Resistenzen müssen auf internationaler Ebene diskutiert werden, und diese Diskussionen werden zu innovativen Lösungen führen, um diese Krise in globalem Umfang abzuwenden.“

Der Mangel an neuen Antibiotika hat zwei Hauptursachen. Erstens ist die Entwicklung neuer und neuartiger Antibiotika zur Behandlung von AMR-Infektionen in wissenschaftlicher Hinsicht ein große Herausforderung – die letzte neuartige Gruppe von Antibiotika wurde 1986 zugelassen2. Zweitens ist der Markt für neue Antibiotika kommerziell nicht nachhaltig. Die PFID bemüht sich, beide Probleme anzugehen, indem sie mit politischen Entscheidungsträgern zusammenarbeitet, um sicherzustellen, dass das Umfeld für die erforderlichen Investitionen geeignet ist.

„Neunzig Prozent der AMR-Innovationen stammen von kleinen Unternehmen, aber wir müssen dringend bessere Wege finden, um dabei zu helfen, dass diese lebensrettenden Produkte die Patienten erreichen, bevor es zu spät ist“, sagte Kevin Outterson, Executive Director, CARB-X und PFID US Advisory Board Member. „Die Zeit zum Handeln ist jetzt gekommen, und die EU hat sehr gute Chancen, globale Lösungen für die zunehmenden Probleme durch antimikrobielle Resistenzen hervorzubringen.“

Die Partnership to Fight Infectious Disease ist eine Gruppe von Patienten, Anbietern, Community-Organisationen, akademischen Forschern, Unternehmens- und Arbeitsgemeinschaften sowie Experten für Infektionskrankheiten, die daran arbeiten, das Bewusstsein für die Bedrohungen durch Infektionskrankheiten zu schärfen und Lösungen voranzutreiben, um die künftige Pandemievorsorge zu gewährleisten. PFID ist eine gemeinnützige NGO.

1 https://www.thelancet.com/journals/laninf/article/PIIS1473-3099(18)30605-4/fulltext
2 https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1369527419300190

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