Verstopfung, Bauchschmerzen und Übelkeit belasten Patienten mit Opiod-induzierter Obstipation (OIC) bis hin zum Therapieabbruch. Konventionelle Laxanzien reichen oft nicht aus. Die neue Wirkstoffklasse der PAMORA kann die Opioid-Nebenwirkung im Darm gezielt aufzuheben – ohne die zentrale Schmerzhemmung zu stören. Mit Naloxegol (MOVENTIG®) kam der erste Vertreter dieser Stoffklasse auf den Markt, der als Tablette eingenommen werden kann. Grund genug für die Fachgruppe der Schmerztherapeuten, MOVENTIG® in 2020 zu ihrem innovativsten Produkt zu küren.
Moventig® – Erfahrungen der Ärzte
In der Studie zum Pharma Trend 2020 sprachen 29% der repräsentativ befragten Schmerzmediziner MOVENTIG® den Award „Das innovativste Produkt“ zu. Dabei setzte sich das Präparat von Kyowa Kirin gegen einen weiteren oralen Vertreter derselben Stoffklasse durch, das noch neuere Naldemedin (Rizmoic®, Shionogi/Hexal). Rizmoic belegte mit 5% der Stimmen den dritten Platz. Die Silbermedaille teilten sich mit je 6% Resolor® (Takeda) und Movicol (Norgine). Als wichtigsten Grund für die Wahl von MOVENTIG® nannten die Fachärzte mit 69% das innovative Wirkprinzip. Die weitgehende Nebenwirkungsfreiheit (38%) und die verbesserte Wirkung (34%) zählten ebenfalls zu den schlagenden Argumenten.
OIC: Folge fast jeder Opioidbehandlung
Im Gastrointestinaltrakt finden sich die gleichen µ-Rezeptoren für Opiode, die im Gehirn für die Analgesie sorgen. Die Aktivierung der Darmrezeptoren durch orale Opioide bremst die normale Darmbewegung (Peristaltik). Je länger eine Opioidtherapie andauert, umso wahrscheinlicher kommt es zur Verstopfung. „Als Klasseneffekt der Opioide ist eine Opiod-induzierte Obstipation früher oder später bei 30 bis zu 95% der Patienten unter Opiodtherapie zu finden“, weiß Thomas Hibbe, Medical Director bei Kyowa Kirin. Die Beeinträchtigung des Alltags und der Lebensqualität durch eine OIC wurde auch von Ärzten lange Zeit unterschätzt, so Hibbe. Denn die Verstopfung ist nur die Spitze des Eisbergs. Hinzu kommen Begleitsymptome der Darmlähmung wie abdominelle Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen, aber auch eine verschlechterte Aufnahme oral applizierter Arzneimittel. Häufig führt der Leidensdruck laut der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS e.V.) sogar zu einem Abbruch der notwendigen Opioidtherapie
MOVENTIG® bessert als PAMORA kausal die OIC
MOVENTIG® (Naloxegol) gehört wie auch Naldemedin (Rizmoic®) zu der neuen Wirkstoffgruppe der PAMORAs (peripherally acting µ-opioid receptor antagonist). Im Gegensatz zu älteren µ-Opioid-Rezeptorantagonisten wie Naloxon beschränkt sich die Wirkung der PAMORAs auf die Peripherie. Bei Naloxegol wird dies durch eine Verbindung von Naloxon mit Polyethylenglycol (PEG) erreicht. Als „pegyliertes“ Naloxonderivat kann Naloxegol die Blut-Hirn-Schranke nicht mehr passieren. Naloxegol ist zudem Substrat eines Efflux-Transporters der Blut-Hirn-Schranke (P-Glycoprotein), der es umgehend ins Blut zurückschleust. Unterm Strich bleibt Naloxegol nur peripher wirksam. Im Darm hebt es die unerwünschten, motilitätshemmenden und sekretionshemmenden Effekte der Opioide auf. Dies führt zu einer Wiederherstellung der regulären peristaltischen Aktivität des Darms und damit zu einer Normalisierung des Stuhlgangs.
MOVENTIG® ist indiziert zur Behandlung der Opioid-induzierten Obstipation (OIC) bei Erwachsenen, die unzureichend auf ein oder mehrere Laxanzien angesprochen haben. Im Gegensatz zu Methylnaltrexon (Relistor®), das subkutan verabreicht wird und täglich beziehungsweise jeden zweiten Tag verabreicht werden muss, muss der Patient MOVENTIG® nur einmal täglich als Tablette einnehmen.
Unter MOVENTIG® bleibt die durch eine Opioid-Therapie gestörte Darmperistaltik erhalten. Das bedeutet für die Betroffenen einen großen Gewinn an Lebensqualität. In Deutschland sind es mindestens 100.000 Patienten, die dieser Therapie bedürfen.“ Hans-Peter Freybe, Commercial Director, Kyowa Kirin.
Weitere Informationen zu Moventig® die Fachinformation und Preise finden Sie auf Gelbe Liste.
Was zählt ist Innovation sowie verbesserte Handhabung und Applikation
Die Auszeichnung „Das innovativste Produkt“ steht für die Innovation und den therapeutischen Nutzen des so ausgezeichneten Arzneimittels. Die wichtigsten Kriterien für Schmerztherapeuten bei der Wahl ihres innovativsten Produktes waren ein neues Wirkprinzip (45%), Nebenwirkungsarmut (39%) sowie eine vereinfachte Anwendung (32%) – wie sie bei der Gabe von MOVENTIG® als Tablette verwirklicht ist.
Über die Preisverleihung
Pharma Trend – Die Marktforschung zu Innovation und Nachhaltigkeit